Philae bleibt nicht länger allein

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Die Sonde Philae, die seit knapp zwei Jahren auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko steht, bekommt nun Gesellschaft von seiner Muttersonde Rosetta.

 

Am 12. November 2014 trennte sich der Lander Philae von seiner Muttersonde Rosetta und landete als erster von Menschen gebauter Apparat auf einem Kometen – dem Kometen Churyumov-Gerasimenko. Seit dem ist er dort ziemlich einsam und dazu noch in einem Gebiet gelandet, das eher schattig und unwegsam ist. Aber am 30. September 2016 landet nun auch seine Muttersonde Rosetta, die bisher den Kometen umkreiste.

Landung ist etwas milde ausgedrückt, vielmehr ein langsamer Aufprall wird es ein, der Rosetta zu Boden bringt. Somit werden Orbiter und Lander wieder vereint sein und ihre Reise auf dem Komenten um die Sonne gemeinsam fortführen.

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Rosettas geplanter Landeplatz in rot markiert. Quelle: ESA/Rosetta/Nav-Cam.

 

Auf ihrem Sinkflug soll Roseta noch einige Daten senden, bevor dann mit dem Aufprall die Kommunikation abbricht.

Rosetta soll dabei in der Ma’at Region – auf dem Kopf des “entenförmigen” Kometen – landen. Dort landete auch Philae vor knapp zwei Jahren, was eigentlich nicht geplant war, da die Region ein besonders aktives Gebiet ist. Denn Philaes Harpunen verankerten sich nicht beim ersten Bodenkontakt und so “hüpfte” der Lander noch dreimal, bevor er dann auf der Oberfläche zur Ruhe kam.

Dennoch konnten von Philae insgesamt 55 Stunden lang an diesem Standort wissenschaftliche Daten aufgenommen werden, die für die Wissenschaft einmalig sind.

Er sendete seine Daten fleißig bis seine Batterien aufgebraucht waren und fiel dann in einen Winterschlaf. Geplant war, dass die Batterien durch Sonnenenergie wieder aufgeladen werden, um weitere Daten senden zu können. Doch das schattige Plätzchen, wo er sich befindet, war wohl so kalt, dass die Sender in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der letzte Kontakt zu Philae fand am 7. Juli 2015 statt, seitdem schweigt er.

Bei Rosetta hoffen die Wissenschaftler nun, dass der Kontakt bis zur Sekunde vor dem Aufprall bestehen bleibt. Viele Instrumente bleiben noch während des Abstiegs eingeschaltet, nun müssen die Daten natürlich noch rechtzeitig kurz vor dem Aufprall zur Erde gesendet werden, bevor Rosetta das Zeitliche segnet. Das letzte Foto soll nur 15 Sekunden vor dem Aufprall aufgenommen werden.

Seit dem 26. September 2016 wird Rosetta schon auf den Abstieg vorbereitet, gegen 13.20 (+/-20 Minuten) Uhr mitteleuropäischer Zeit am 30. September wird das Signal von Rosetta dann ausbleiben. Der Aufprall hat dann schon ca. 40 Minuten vorher stattgefunden – so lange braucht das Signal von dem fast 720 Millionen Kilometer entfernten Kometen zur Erde.

 

Quelle: http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-19455/#/gallery/24445


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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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