Versteinerte Baumringe liefern Hinweise auf früheren Sonnenfleckenzyklus

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Laut einer neuen Studie von Wissenschaftlern des Naturkundemuseums in Chemnitz könnte der seit langem beobachtete 11-Jahres-Zyklus der Sonne älter sein als bisher angenommen. So könnte der sogenannte „Schwabe-Zyklus“ schon seit 290 Millionen Jahren existiert haben.

Der sogenannte Schwabe-Zyklus steht für ein Erhöhen und Abflauen der Sonnenfleckenaktivitäten in einem regelmäßigen Abstand von elf Jahren. Da die Sonnenaktivität auch einen gewissen Einfluss auf das Klima haben kann (z.B. veränderte Niederschlagsraten), wurden schon in der Vergangenheit Baumringe mit ihnen in Verbindung gebracht. In einer neuen Studie von L. Luthardt und R. Rößler von dem Naturkundemuseum in Chemnitz haben die Wissenschaftler jedoch einen alten Baumstamm mit Baumringen analysiert, der vor ungefähr 290 Millionen Jahren bei einer Eruption unter vulkanischen Ablagerungen vergraben wurde.

Millionen Jahre alte versteinerte Baumringe liefern Hinweise auf Klimaveränderungen, die vermutlich durch Sonnenflecken-Zyklen hervorgerufen wurden (Bild: @ L.Luthardt und R.Rößler)

Bei der Analyse wurde die Breite der Baumringe untersucht, wobei ein breiterer Ring für ein stärkeres Wachstum der Pflanzen spricht. Die Wissenschaftler konnten somit jährliche Wachstumsraten feststellen, die sich zyklisch veränderten. Im Durchschnitt dauerte ein Zyklus 10,62 Jahre, in denen es entweder mehr oder weniger Niederschlag gab, der einen Einfluss auf das Wachstum der Bäume hatte. Zum Vergleich dauert der Durchschnittliche Schwabe-Zyklus, der über die letzten Jahrhunderte beobachtet wurde, zwischen 10,44 und 11,16 Jahren.

Die Wissenschaftler folgerten aus den Ergebnissen, dass der Sonnenfleckenzyklus schon seit mindestens 290 Millionen Jahren bestanden haben muss. Wie der Paläoklimatologe Adam Csank von der Universität of Nevada in Reno jedoch bemerkte ist nicht sicher, ob die Solaren Zyklen mit den Baumring-Zyklen in Verbindung gebracht werden können. Viele Studien hätten ergeben, dass es nicht möglich sei, in neuzeitlichen Baumringarchiven Sonnenfleckenzyklen zu identifizieren. Auch andere Veränderungen in dem Klimasystem der Erde oder auch periodische Insektenplagen könnten Einfluss auf die Breite der Baumringe gehabt haben.

 

Quellen: https://www.sciencenews.org/article/petrified-tree-rings-tell-ancient-tale-suns-behavior

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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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