“E.T.”-ähnliches Insekt führt zur Einführung einer neuen taxonomischen Ordnung

Share Button

In 100 Millionen Jahre altem Bernstein aus Burma fand der Forscher George Poinar vom Department of Integrative Biology der Oregon State University ein bislang unbekanntes Insekt, das wirklich bizarr und außergewöhnlich ist: Es besitzt keine Flügel, dafür lange Beine und einen langen, abgeflachten Körper. Der Kopf ist dreieckig mit der Spitze am Hals und der längsten Seite am Scheitel. Außerdem hat es ziemlich große Augen. Damit hat das Insekt die klassischen Merkmale, die man einem Alien zuschreibt. Es erhielt den Namen Aethiocarenus burmanicus und die neue taxonomische Ordnung wurde Aethiocarenodea genannt.

Aethiocarenus burmanicus (© Poinar/ Oregon State University )

“Ich habe noch nie zuvor etwas Derartiges gesehen”, sagt der emeritierte Entomologe George Poinar. “Es scheint in der Insektenwelt absolut einzigartig. “Mit seinem langen Hals, den großen Augen und dem seltsam länglichen Kopf hat es Ähnlichkeit mit E.T.”

Aethiocarenus lebte zur Zeit der Dinosaurier und bewohnte die Rinde von Bäumen, auf denen es sich vermutlich von Milben, Pilzen und Würmern ernährte. Vermutlich konnte es seinen Kopf um bis zu 180° drehen und hatte so einen enormen Rundumblick. Außerdem besaß es im Nacken mehrere Drüsen, die wahrscheinlich ein Abwehrsekret enthielten und das Insekt so vor Fressfeinden schützte.
Unklar ist, warum das Insekt ausstarb ohne Verwandte oder Nachfahren zu hinterlassen, Poinar vertritt die Hypothese, dass die spezialisierte Lebensweise oder ein Verlust der bewohnten Bäume zum Aussterben geführt haben könnte.

Publikation: Cretaceous Research, 2017; doi: 10.1016/j.cretres.2016.12.011
Quelle: Artikel auf Scinexx vom 26.01.2017

The following two tabs change content below.

Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert