Drei neue Uranminerale in Utah entdeckt

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In einer stillgelegten Uranmine im Süden des US-Bundesstaates Utah entdeckte Travis Olds (Alumnus der Michigan Technological University) zusammen mit Kollegen drei bisher unbekannte uranhaltige Minerale. Die Minerale sind hell, gelb bis orange und selten.

Red Canyon, Utah, USA: Hier befindet sich die Mine in der die Uranminerale entdeckt wurden.

Die Mine wurde bereits vor über vierzig Jahren geschlossen, doch der Einfluss von zirkulierendem Wasser und Luft schuf in den langen Tunneln der Mine drei sehr unterschiedliche Minerale.

Leesit (chemische Formel: K(H2O)2[(UO2)4O2(OH)5]·3H2O) gehört zur Gruppe der Uranyl-Hydroxide und bildet polsterartige Nester, die aus Kristallnadeln  oder Tafeln mit einem Millimeter Länge bestehen. Häufig ist es auf Gips vorzufinden.

Leesit
© Travis Olds/ Michigan Tech

Leószilárdit (chemische Formel: Na6Mg(UO2)2(CO3)6·6H2O) ist ein uranhaltiges Karbonat und somit wasserlöslich. Es bildet blassgelbe Kristallnadeln, die mehrere Millimeter lang werden können und ist eins der acht Minerale, die seit Ende 2015 innerhalb der Carbon Mineral Challenge entdeckt wurden. Benannt ist es nach dem Physiker Leo Szillard.

Redcanyonit (chemische Formel: (NH4)2Mn[(UO2)4O4(SO4)2](H2O)4), benannt nach dem Fundort in Utah, ist orangefarben und das seltenste der drei neuentdeckten Minerale. Das Uransulfat benötigt Mangan und Ammonium, kann also nur dort wachsen, wo viel organisches Material vorhanden ist.

Olds ist überzeugt, dass es noch viele weitere Minerale gibt, die noch gänzlich unentdeckt sind. Bisher sind rund 5900 verschiedene Minerale bekannt, davon gelten 2500 als selten bis sehr selten. Olds zufolge sei es jedoch gerade beim Uran wichtig, die verschiedenen Verbindungen und ihre Eigenschaften zu kennen.

Quelle: Mineralogical Magazine, 2017; doi: 10.1180/minmag.2016.080.086

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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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