Geheimnis gelöst! Wie erschienen die ersten Tiere auf der Erde?

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Ein von der Australian National University (ANU) geführtes Forschungsteam hat das Geheimnis um das Auftreten der ersten Tiere auf der Erde gelüftet – Ein entscheidender Moment für unseren Planeten, ohne den das Leben, wie wir es heute kennen, nicht existieren würde. Die Forschungergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe der Nature veröffentlicht und zudem diese Woche auf der Goldschmidt-Konferenz in Paris präsentiert.

Professor Jochen Brocks – Leiter des Projekts – zufolge fand das Team die Antwort in alten Sedimentgesteinen aus Zentral-Australien.

Die Wissenschaftler zermahlten diese Felsen zu Pulver und extrahierten aus ihnen Moleküle urzeitlicher Organismen. (Bild: Stuart Hay, ANU)

“Wir zermahlten diese Felsen zu Pulver und extrahierten aus ihnen Moleküle urzeitlicher Organismen”, erklärt Dr. Brocks von der ANU Research School of Earth Sciences.

“Diese Moleküle zeigten uns, dass es vor 650 Millionen Jahren erst wirklich so richtig interessant wurde. Es war gewissermaßen eine Revolution der Ökosysteme im Gange; es war die Zeit des Aufstiegs der Algen.”

 

Dr. Brocks erläutert, dass der Aufstieg der Algen eine der tiefgreifendsten ökologischen Revolutionen in der Erdgeschichte auslöste, ohne die alle heutigen Tiere und auch der Mensch nicht existieren würden.

Der Aufstieg der Algen löste eine der tiefgreifendsten ökologischen Revolutionen in der Erdgeschichte aus. (Quelle: Video / ANU)

“50 Millionen Jahre vor diesem bedeutenden Event gab es allerdings auf der Erde ein dramatisches Ereignis, ein sogenanntes Snowball-Earth-Szenario“: Die Erde wurde für 50 Millionen Jahre eingefroren. Riesige Gletscher zermalmten ganze Gebirgszüge zu Staub, wodurch riesige Mengen an Nährstoffen freigesetzt und nach Abtauen des Schnees während der darauffolgenden extremen globalen Erwärmung durch Flüsse in die Meere eingetragen wurden.”

Das daraus resultierende extrem hohe Nährstoffniveau in den Ozeanen und die spätere Abkühlung der globalen Temperaturen auf lebensfreundlichere Stufen bildeten die perfekten Bedingungen für eine schnelle Verbreitung und evolutionäre Entwicklung von Algen. Es war der Übergang von Ozeanen, die von Bakterien beherrscht wurden, zu von komplexerem Leben bewohnten Meeren.

“Diese großen und nahrhaften Organismen an der Basis der Nahrungskette stellten den Energiestoß zur Verfügung, der für die Entwicklung komplexer Ökosysteme erforderlich war. Erst dadurch konnten immer größere und komplexere Tiere, einschließlich des Menschen, auf der Erde gedeihen”, so Dr. Brocks.

Dr. Amber Jarrett, PhD-Absolventin der ANU Research School Of Earth Sciences und Co-Autorin der Studie, entdeckte die alten Sedimentgesteine ​​in Zentralaustralien, die direkt mit der Zeit nach dem Schmelzen der Schneeball Erde zusammenhingen.

“In diesen Felsen entdeckten wir auffällige Signale molekularer Fossilien. Wir wussten sofort, dass wir eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hatten, die bewies, dass die Epoche der Snowball-Earth direkt an der Entwicklung des großen und komplexen Lebens beteiligt war.”

 

Veröffentlichung:

Jochen J. Brocks, Amber J. M. Jarrett, Eva Sirantoine, Christian Hallmann, Yosuke Hoshino, Tharika Liyanage. The rise of algae in Cryogenian oceans and the emergence of animalsNature, 2017; DOI: 10.1038/nature23457

Quelle: off. Pn der Australian National University (ANU)

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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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