Geologischer Fingerabdruck von Vulkanasche

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Vulkanasche besteht aus winzig kleinen Partikeln, die Mineralien und Glas enthalten. LMU-Forscher haben nun mithilfe einer neuen Technologie gezeigt, wie die Zusammensetzung ihrer Oberfläche von der Art der vulkanischen Aktivität abhängt.

Der Vulkan Santiaguito in Guatemala ist seit seiner Entstehung aktiv. Seine Lavakuppel wächst kontinuierlich an, wobei es immer wieder zu Explosionen kommt. Dr. Adrian Hornby vom Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU verdankt dem Santiaguito wertvolles Analysematerial. Hornby untersucht im Rahmen seines von der EU geförderten Projekts Avast (Advanced Volcanic Ash characterisation) die Zusammensetzung vulkanischer Ascheproben. Nun hat er gemeinsam mit Forschern der Universität Liverpool die Vulkanasche des Santiaguito mit einem bildgebenden Verfahren analysiert. Die Ergebnisse sind aktuell in der Fachzeitschrift Scientific Reportsveröffentlicht.

Vulkanasche besteht aus winzigen Partikeln. Die Abbildung zeigt das Material der Aschepartikel, wie sie mit der Qemscan-Technologie analysiert wurden. (Ill.: LMU)

Vulkanasche besteht aus Partikeln, die kleiner als zwei Millimeter sind. Es sind typischerweise Stückchen aus Kristallen und vulkanischem Glas, die sich im Magma gebildet haben. In der aktuellen Studie hat Adrian Hornby mit der sogenannten Qemscan-Technologie Asche mineralogisch untersucht, die der Vulkan Santiaguito ausgestoßen hat, nachdem ein Teil des Kraterrandes einstürzte. „Es hängt von der Art der vulkanischen Aktivität ab, wie das Magma zersplittert, was wiederum Auswirkungen darauf hat, aus welchen Materialien sich die Partikeloberfläche zusammensetzt“, sagt Hornby.

In der Studie wiesen die Partikel unterschiedliche Mengen von Feldspat und Glas an ihrer Oberfläche auf. Partikel, die infolge des Zusammenbruchs der Kuppel entstanden waren, hatten mehr Glas und weniger Feldspat auf ihrer Oberfläche als in ihrem Innern. „Unsere Studie trägt wesentlich zum Verständnis der Entstehung und Zusammensetzung von Vulkanasche bei – eine Voraussetzung, um Rückschlüsse auf mögliche Gefahren infolge eines Ausbruchs ziehen zu können.“

So musst etwa im Jahr 2010 nach einem Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull der Flugverkehr in Europa unterbrochen werden, da die Partikel der Vulkanasche Flugzeuge hätten schädigen können.


Veröffentlichung: A. J. Hornby et al. Phase partitioning during fragmentation revealed by QEMSCAN Particle Mineralogical Analysis of volcanic ash, Scientific Reports (2019). DOI: 10.1038/s41598-018-36857-4 

Quelle: off. Pm der LMU


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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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