Kategorie: Wirbeltier-Paläontologie Fossile Knochenfische – Evolutionsschub im Mesozoikum
Knochenfische stellen mit rund 30 000 Arten mehr als die Hälfte aller heutigen Wirbeltierspezies. Die LMU-Wissenschaftlerin Adriana López-Arbarello vom Lehrstuhl für Paläontologie und Geobiologie und dem Geobiocenter der LMU hat gemeinsam mit ihrer argentinischen Kollegin Emilia Sferco den Stammbaum dieser Fische analysiert und neue Einblicke in ihre Evolutionsgeschichte gewonnen. Über die Ergebnisse berichten die Wissenschaftlerinnen im Journal Royal Society Open Science.
Urreptilien konnten bereits im Perm ihren Schwanz abwerfen
Die sogenannte Autotomie – Abwerfen – des Schwanzes zur Verwirrung von Fressfeinden ist eine unter heutigen Tieren bei Lepidosauriern (Echsen/Schlangen und Brückenechsen) einmalige Fähigkeit. Da andere lebende Reptilien keine vergleichbaren Anpassungen besitzen wird meist davon ausgegangen, dass es sich um ein alleiniges Merkmal dieser Gruppe handelt. Die älteste und einzige andere Tiergruppe bei der die gleiche Fähigkeit bestätigt ist, sind die Captorhinidae, ein Taxon von Stammlinienreptilien, die im späten Paläozoikum sehr erfolgreich waren.
Archaeopteryx, der Elfte
Archaeopteryx, der älteste bekannte Vogel, lebte vor 150 Millionen Jahren in einer subtropischen Landschaft aus Inseln und Lagunen im heutigen Bayern, das damals von einem flachen Meer bedeckt war, den nördlichen Ausläufern des Urmittelmeeres. Alle bisherigen Fossilien des Urvogels wurden im sogenannten Solnhofener Archipel im heutigen Altmühltal entdeckt, zuletzt im Jahr 2010. SNSB- und LMU-Forscher Oliver Rauhut hat das jüngste Exemplar nun anatomisch analysiert: Es handelt sich um das geologisch älteste bekannte Fossil, wie ein Team um Rauhut, Paläontologe am Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU sowie an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München, in der Studie darlegt.
Jurassische Paraves waren vielfältiger als gedacht
Die Gruppe der Paraves, zu der neben den Vögeln die Familien der Dromaeosaurier, Troodontiden sowie eine Reihe ursprünglicher Verwandter zählen, ist in der Jurazeit hauptsächlich durch die spektakulären Fossilien der Yanliao-Biota aus dem Nordosten von China belegt. Diese Fauna der Mittleren und Oberen Jurazeit lieferte die ältesten bekannten Dinosaurierfossilien mit erhaltenen Federn. Zu den Funden zählen unter anderem die für die Evolution der Vögel sehr bedeutsamen Gattungen Anchiornis, Xiaotingia und Aurornis. Bisher waren diese jurassischen Vertreter, mit der Ausnahme der extrem merkwürdigen Seitenlinie der Scansoriopterygidae einander morphologisch sehr ähnlich. Ein neues Fossil eines kleinen, gefiederten Theropoden der Yanliao-Biota unterscheidet sich Morphologisch stark von verwandten Taxa der gleichen Lokalität.
Ein neuer Zahnwal aus dem Oligozän von Ecuador
In der Evolution der Wale fällt dem Oligozän (34-23 Ma) eine Schlüsselrolle zu. Neben verschiedenen ursprünglichen Formen der Bartenwale stammen aus dieser Epoche auch die ältesten bekannten Vertreter mehrerer heutiger Gruppen der Zahnwale, darunter neben den Pottwalen (Physeteroidea) und echten Delphinen (Delphinoidea) auch die heute fast ausgestorbenen Platanistoidea, zu denen die heutigen Gangesdelphine zählen. Mit Urkudelphis chawpipacha beschrieben Tanaka und Kollegen kürzlich den Schädel eines Jungtiers eines neuen ursprünglichen Vertreters dieser Gruppe.
Muskelentwicklung bei Fischen liefert Erkenntnisse über die Evolution der Landwirbeltiere
Seit mehr als 140 Millionen Jahren schwimmt der Knochenhecht bereits durch die Gewässer unseres Planeten und noch immer birgt er Geheimnisse in sich. Eines davon konnten Evolutionsbiologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena jetzt lüften – und dabei wichtige Informationen darüber gewinnen, wie sich Fische zu Landwirbeltieren entwickelten. Den Jenaer Wissenschaftlern ist es gelungen, bei dieser Fischart erstmals den Cucullaris-Muskel richtig zu identifizieren.
Ein maskierter Räuber
Nicht zum ersten Mal in diesem Jahr wird eine neue Studie vorgelegt, die zum Ziel hat mittels fossiler Pigmentreste die ursprüngliche Musterung ausgestorbener Tiere zu rekonstruieren. Das Forschungsfeld erfreut sich angesichts jüngster Fortschritte sogar eines gewissen Auftriebs. Gegenstand der nun jüngst erschienenen Arbeit ist der kleine Theropode Sinosauropteryx prima.
Der „Köln-Kopf“: ein Pliosaurier, der nicht aus dem Meer kam
Mit den großen fossilen Meeresreptilien, den Plesiosauriern, Pliosauriern und anderen, verbinden wir ja eigentlich, dass sie…nun ja: im Meer lebten. Dies war jedoch nicht immer der Fall. Es gab auch einige Vertreter, die es ins Brack-oder gar Süßwasser verschlug. Ein lange kaum beachteter Fund aus Deutschland liefert dafür einen neuen Beleg.
Gemeinsame Vorfahren – DNA enthüllt die Geschichte der Säbelzahnkatzen
Wissenschaftlern der Universität Potsdam ist es gelungen, wesentliche neue Erkenntnisse zur Geschichte zweier Arten von Säbelzahnkatzen, speziell während der letzten 50.000 Jahre, zu gewinnen. Die Forscher analysierten dafür komplette mitochondriale Genome. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die Säbelzahnkatzen und alle heute lebenden Katzenarten auf einen gemeinsamen Vorfahren vor etwa 20 Millionen Jahren zurückgehen. Die beiden untersuchten Arten trennten sich bereits vor 18 Millionen Jahren.
Fossile Knochenfische – Evolutionsschub im Mesozoikum
Knochenfische stellen mit rund 30 000 Arten mehr als die Hälfte aller heutigen Wirbeltierspezies. Die LMU-Wissenschaftlerin Adriana López-Arbarello vom Lehrstuhl für Paläontologie und Geobiologie und dem Geobiocenter der LMU hat gemeinsam mit ihrer argentinischen Kollegin Emilia Sferco den Stammbaum dieser Fische analysiert und neue Einblicke in ihre Evolutionsgeschichte gewonnen. Über die Ergebnisse berichten die Wissenschaftlerinnen im Journal Royal Society Open Science.
Urreptilien konnten bereits im Perm ihren Schwanz abwerfen
Die sogenannte Autotomie – Abwerfen – des Schwanzes zur Verwirrung von Fressfeinden ist eine unter heutigen Tieren bei Lepidosauriern (Echsen/Schlangen und Brückenechsen) einmalige Fähigkeit. Da andere lebende Reptilien keine vergleichbaren Anpassungen besitzen wird meist davon ausgegangen, dass es sich um ein alleiniges Merkmal dieser Gruppe handelt. Die älteste und einzige andere Tiergruppe bei der die gleiche Fähigkeit bestätigt ist, sind die Captorhinidae, ein Taxon von Stammlinienreptilien, die im späten Paläozoikum sehr erfolgreich waren.
Archaeopteryx, der Elfte
Archaeopteryx, der älteste bekannte Vogel, lebte vor 150 Millionen Jahren in einer subtropischen Landschaft aus Inseln und Lagunen im heutigen Bayern, das damals von einem flachen Meer bedeckt war, den nördlichen Ausläufern des Urmittelmeeres. Alle bisherigen Fossilien des Urvogels wurden im sogenannten Solnhofener Archipel im heutigen Altmühltal entdeckt, zuletzt im Jahr 2010. SNSB- und LMU-Forscher Oliver Rauhut hat das jüngste Exemplar nun anatomisch analysiert: Es handelt sich um das geologisch älteste bekannte Fossil, wie ein Team um Rauhut, Paläontologe am Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU sowie an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München, in der Studie darlegt.
Jurassische Paraves waren vielfältiger als gedacht
Die Gruppe der Paraves, zu der neben den Vögeln die Familien der Dromaeosaurier, Troodontiden sowie eine Reihe ursprünglicher Verwandter zählen, ist in der Jurazeit hauptsächlich durch die spektakulären Fossilien der Yanliao-Biota aus dem Nordosten von China belegt. Diese Fauna der Mittleren und Oberen Jurazeit lieferte die ältesten bekannten Dinosaurierfossilien mit erhaltenen Federn. Zu den Funden zählen unter anderem die für die Evolution der Vögel sehr bedeutsamen Gattungen Anchiornis, Xiaotingia und Aurornis. Bisher waren diese jurassischen Vertreter, mit der Ausnahme der extrem merkwürdigen Seitenlinie der Scansoriopterygidae einander morphologisch sehr ähnlich. Ein neues Fossil eines kleinen, gefiederten Theropoden der Yanliao-Biota unterscheidet sich Morphologisch stark von verwandten Taxa der gleichen Lokalität.
Ein neuer Zahnwal aus dem Oligozän von Ecuador
In der Evolution der Wale fällt dem Oligozän (34-23 Ma) eine Schlüsselrolle zu. Neben verschiedenen ursprünglichen Formen der Bartenwale stammen aus dieser Epoche auch die ältesten bekannten Vertreter mehrerer heutiger Gruppen der Zahnwale, darunter neben den Pottwalen (Physeteroidea) und echten Delphinen (Delphinoidea) auch die heute fast ausgestorbenen Platanistoidea, zu denen die heutigen Gangesdelphine zählen. Mit
Muskelentwicklung bei Fischen liefert Erkenntnisse über die Evolution der Landwirbeltiere
Seit mehr als 140 Millionen Jahren schwimmt der Knochenhecht bereits durch die Gewässer unseres Planeten und noch immer birgt er Geheimnisse in sich. Eines davon konnten Evolutionsbiologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena jetzt lüften – und dabei wichtige Informationen darüber gewinnen, wie sich Fische zu Landwirbeltieren entwickelten. Den Jenaer Wissenschaftlern ist es gelungen, bei dieser Fischart erstmals den Cucullaris-Muskel richtig zu identifizieren.
Ein maskierter Räuber
Nicht zum ersten Mal in diesem Jahr wird eine neue Studie vorgelegt, die zum Ziel hat mittels fossiler Pigmentreste die ursprüngliche Musterung ausgestorbener Tiere zu rekonstruieren. Das Forschungsfeld erfreut sich angesichts jüngster Fortschritte sogar eines gewissen Auftriebs. Gegenstand der nun jüngst erschienenen Arbeit ist der kleine Theropode Sinosauropteryx prima.
Der „Köln-Kopf“: ein Pliosaurier, der nicht aus dem Meer kam
Mit den großen fossilen Meeresreptilien, den Plesiosauriern, Pliosauriern und anderen, verbinden wir ja eigentlich, dass sie…nun ja: im Meer lebten. Dies war jedoch nicht immer der Fall. Es gab auch einige Vertreter, die es ins Brack-oder gar Süßwasser verschlug. Ein lange kaum beachteter Fund aus Deutschland liefert dafür einen neuen Beleg.
Gemeinsame Vorfahren – DNA enthüllt die Geschichte der Säbelzahnkatzen
Wissenschaftlern der Universität Potsdam ist es gelungen, wesentliche neue Erkenntnisse zur Geschichte zweier Arten von Säbelzahnkatzen, speziell während der letzten 50.000 Jahre, zu gewinnen. Die Forscher analysierten dafür komplette mitochondriale Genome. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die Säbelzahnkatzen und alle heute lebenden Katzenarten auf einen gemeinsamen Vorfahren vor etwa 20 Millionen Jahren zurückgehen. Die beiden untersuchten Arten trennten sich bereits vor 18 Millionen Jahren.