Insekten lernten das Fliegen erst an Land

Die Evolution der Flugfähigkeit von Insekten vor ca. 400 Millionen Jahren führte zu einer großen Artenvielfalt. Gemessen an ihrem Alter sind die geflügelten Insekten sogar die artenreichste Tiergruppe überhaupt. Innerhalb dieser Gruppe stellen die sogenannten Polyneoptera eine der wichtigsten Radiationen dar. Zu ihnen gehören heute weit verbreitete Ordnungen wie Schaben, Heuschrecken oder Gottesanbeterinnen. In einer Studie innerhalb des internationalen 1Kite Projekts haben WissenschafterInnen um den Biodiversitätsforscher Harald Letsch von der Universität Wien herausgefunden, dass die Insekten ihre Flügel an Land entwickelten – und nicht, wie zuvor angenommen, im Wasser. Die Ergebnisse erscheinen aktuell in PNAS.

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Nepal: Warten auf den vollständigen Bruch

Im April 2015 schüttelte es in Nepal und besonders in der Region um die Hauptstadt Kathmandu gewaltig. Ein Erdbeben von Magnitude 7,8 zerstörte ganze Dörfer, Verkehrswege und Kulturdenkmäler, tötete insgesamt 9000 Menschen. Doch dem Land könnten noch weitaus stärkere Erdbeben von Magnitude 8 oder höher drohen. Dies schliessen eine Gruppe von Erdwissenschaftlern der ETH Zürich anhand eines neuen Modells, das die Kollisionszone zwischen der Indischen und der Eurasischen Platte im Bereich des Himalajas beschreibt. Mit ihrem Modell konnten die ETH-Forscher um Doktorand Luca Dal Zilio aus der Gruppe von Professor Taras Gerya am Institut für Geophysik nun zum ersten Mal mit hoher Auflösung die Erdbebenzyklen an einem Querschnitt der Bruchzone simulieren.

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Plötzlich gealtert

Coralline Rotalgen gibt es seit 130 Millionen Jahren, also seit der Kreidezeit, dem Zeitalter der Dinosaurier. So lautete die gängige Auffassung von Paläontologen weltweit. Diese Einordnung muss nun revidiert werden: Forscher vom GeoZentrum Nordbayern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben zusammen mit Kollegen von der australischen La Trobe University Fossilien entdeckt, die belegen, dass coralline Rotalgen bereits vor 430 Millionen Jahren existierten.

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Neuer Ansatz zur Computermodellierung könnte das Verständnis von Megathrust Erdbeben verbessern

Jahre bevor das verheerende Erdbeben von Tohoku im Jahr 2011 die japanische Küste erschütterte, begann sich die Erdkruste in der Nähe des Erdbebens zu bewegen. Forscher der University of Texas at Austin verwenden Computermodelle, um zu untersuchen, ob winzige Erschütterungen, die in der Nähe des Ortes entdeckt wurden, mit der Katastrophe selbst in Verbindung gebracht werden können.

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Das Jagdverhalten ausgestorbener Raubtiere verstehen

Das Innenohr stellt eines der wichtigsten Sinnesorgane von Wirbeltieren dar. Es ist nicht nur für das Gleichgewicht zuständig, seine Form lässt auch darauf schließen, wie sich ein Lebewesen fortbewegt. Das haben sich ForscherInnen der Universität Wien und der University of Edinburgh zunutze gemacht, um das Jagdverhalten fossiler Raubtiere zu rekonstruieren. Die Ergebnisse erscheinen aktuell im Fachmagazin “Scientific Reports”.

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Wie Gletscher gleiten

Der Jülicher Physiker Bo Persson hat eine Theorie zum Gleiten von Gletschereis auf felsigem Boden vorgestellt. Sie beschreibt unter anderem den Einfluss, den wassergefüllte Hohlräume zwischen Eis und Untergrund auf die Gleitgeschwindigkeit haben. Glaziologen könnten mit Perssons Theorie künftig die Computermodelle verbessern, mit denen sie das Fließtempo und das Abschmelzen der Gletscher vorhersagen.

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Geheimnisse eines riesigen prähistorischen Meeresreptils digital entschlüsselt

Ein fast einen Meter langer Schädel eines riesigen fossilen marinen Ichthyosauriers, den man vor mehr als 60 Jahren auf einem Bauernfeld fand, wurde jetzt erstmals wissenschaftlich untersucht. Mit Hilfe modernster Computertomographie-(CT)-Scantechnologie deckt die Forschung neue Informationen auf, darunter Details der selten erhaltenen Hirnschalen. Das fast 200 Millionen Jahre alte Fossil, das 1955 auf der Fell Mill Farm in Warwickshire gefunden wurde, war vor dieser Untersuchung noch nie offiziell untersucht worden.

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Das lange Gedächtnis des Pazifiks

Das Meer hat ein langes Gedächtnis. Als das Tiefenwasser im heutigen Pazifik zuletzt Sonnenlicht erblickte, war Karl der Große Kaiser des heiligen römischen Reiches, die Song-Dynastie regierte China und die Oxford University hatte gerade ihre allererste Klasse unterrichtet. Während dieser Zeit, zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert, war das Erdklima im Allgemeinen wärmer, bevor sich die Kälte der Kleinen Eiszeit um das 16. Jahrhundert herum einstellte. Jetzt steigen die Temperaturen an der Meeresoberfläche wieder an, aber die Frage ist, ob das Wasser der Tiefsee das auch weiß. Forscher der Woods Hole Oceanographic Institution und der Harvard University haben dies nun näher wissenschaftlich untersucht.

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