
Zufällige Einschläge von Kometen, Asteroiden und ähnlichen Fragmenten verändern den Regolith (Lockermaterial) des Mondes und dessen steinige Oberfläche. Die wachsende Zahl der Impakt-Krater im Laufe der Zeit ist fundamental, um das relative Alter geologischer Einheiten zu ermitteln. Krater-Zählungen und radiometrische Altersbestimmung zurückgeführter Proben ergaben nun ein völlig anderes Bild des absoluten Alters ungeprüfter Einheiten des Mondes oder anderer Objekte unseres Sonnensystems.
Auch wenn Untersuchungen existierender Krater und Proben einen Einblick in den Prozess der Kraterbildung geben, so bleiben noch immer Fragen über die aktuelle Rate der Kraterproduktion, die wirkenden Effekte während des Impaktes und den Einfluss entfernter Lockermasse auf den Regolith offen. Hier kommen die Lunar Reconnaissance Orbiter Camera (LROC) und die Narrow Angle Camera (NAC), die Vorher-Nachher-Bilder schießen, zum Einsatz, um die aktuelle Kraterproduktion auf dem Mond zu quantifizieren, zuvor unbekannte Details der Impakt-induzierten Verspritzung und Regolith-aufwühlender Prozesse zu enthüllen.
Dank dieses temporären Datensatzes entdeckte ein Team der Arizona State University und der Cornell University 222 neue Impaktkrater und damit 33% mehr, als in der Abhandlung Cratering records in the inner Solar System in relation to the lunar reference System von Gerhard Neukum vorhergesagt wurden.
Quelle: nature.com (19.10.16)
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Pia Gaupels



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