
Im Zeitalter der rasanten globalen Kommunikation wundert es nicht, dass Wissenschaftler aus aller Welt für die Analyse des neuen Minerals eingeflogen wurden. Gefunden und benannt wurde der Merelaniit nach dem Merelani-Bergbaudistrikt, der für seine Tansanit- und Tsavorit-Vorkommen bekannt ist.
„Der Merelani-Distrikt ist seit den ersten Funden der blau-violetten Zoisit-Variation Tansanit in den späten 60’er-Jahren berühmt und damit ein Paradies für Mineraliensammler, die immer wieder neue Minerale präsentieren“, sagt John Jaszczak, Professor der Physik an der Michigan Tech und Autor der Studie. „Die große Wichtigkeit des Gebietes ist der Grund, warum wir das neue Mineral nach dem Distrikt benannten, um damit den Bergarbeitern Tribut zu zollen.“
Aktuell sind 5.179 bei der International Mineralogic Association gelistet, ihre Kommission der neuen Minerale, Nomenklatur und Klassifikation (CNMNC) erhält jährlich mehr als 80 Vorschläge. Die meisten von ihnen stellen sich jedoch als Variationen bereits existierender Minerale heraus. Um die neuen von den bekannten Mineralen zu trennen, durchläuft jedes eine Reihe rigoroser Tests, die insbesondere deren Chemie und Kristallstruktur beleuchten.
Auf Röntgenstrahlung basierende Versuchsaufbauten enthüllten eine komplexe Struktur aus Molybdän-Disulfid- und Bleisulfid-Schichten, durchsetzt mit Vanadium, Antimon, Bismuth und Selen. Die einzelnen Schichten waren eingedreht und bildeten so einen rollenförmigen Zylinder. Auch wenn der Merelaniit sich nicht unbedingt als Vorzeigestück eignet, ist er mit seinem bleifarbenen Glanz doch auf gewisse Weise attraktiv. Wie so oft zeigt sich die wahre Schönheit aber erst im Inneren: Untersucht man den Kristall mit einem Mikroskop, offenbart er seine verschlungene, exotisch anmutende Struktur, die nützliche Eigenschaften bereithalten könnte.
Quelle: Michigan Tech (31.10.16)
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Pia Gaupels



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