Fossilien prognostizieren nahende Umsiedelung der Pflanzen

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Um das Jahr 2050 könnten signifikante Änderungen in der globalen Verteilung der Pflanzen eintreten. Diese Vorhersage machten Wissenschaftler des  Zentrums für Makroökologie, Evolution und Klima der Universität Kopenhagen. Sie stützen sich dabei auf fossilisierte Pollen von Pflanzen, die in stark vom Klimawandel geprägten Perioden die Erde bewohnten.

In einer am Montag veröffentlichten Studie nutzten Forscher urzeitliche Pollen, um eine Prognose zukünftiger Biodiversität der Erde unter dem Einfluss des Klimawandels zu konstruieren. “Überraschenderweise ergeben unsere Vorhersagen große Veränderungen der Vielfalt und Zusammensetzung der Pflanzen in Wäldern, Graslanden und anderen Pflanzengemeinschaften. Gegen Mitte dieses Jahrhunderts können wir mit diesem Wandel rechnen.”, meint Autor David Nogués-Bravo, Professor an der Universität Kopenhagen. “Das bedeutet, dass unsere Enkel eine deutlich veränderte Landschaft vorfinden werden als wir sie heutzutage kennen. Sie werden neue Arten in den Wäldern und Prärien finden, während andere, derzeit gewöhnliche Spezies bereits verschwunden sein werden.”

Die Prognose basiert auf bis zu 20.000 Jahre alten Pflanzenpollen. Während dieser Zeit schmolzen riesige Eisschilde ab; die globale Temperatur stieg um 4 bis 5 Grad, ähnlich dem für dieses Jahrhundert erwarteten Anstieg. Jack Williams, Professor an der Universität Wisconsin-Madison und Co-Autor der Studie erklärt: “Die Fossilnachweise stellen für uns ein natürliches Modell dar, wie diverse Spezies auf den Klimawandel reagierten. Dadurch sehen wir, dass sich ganze Ökosysteme an Land wie im Wasser durch die Erwärmung veränderten – über verschiedenste Regionen hinweg.”

Die untersuchten Pollen stammen von 100 europäischen Pflanzen aus 546 Regionen und 87 nordamerikanischen Pflanzen aus 527 Regionen. Ein Drittel der nordamerikanischen und mehr als die Hälfte der europäischen Pflanzen scheinen einer erhöhten Existenzbedrohung entgegenzusteuern. Zentral-Nordamerika und Südeuropa werden am stärksten darunter zu leiden haben, so die Studie.

  

  

Quelle: Center for Macroecology, Evolution and Climate (01.11.16)

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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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