
Aufnahmen des Aeronomy of Ice in the Mesosphere (AIM) der NASA zeigen seit einigen Wochen in elektrischem Blau leuchtende Schemen über der Antarktis, die den Beginn der Bildung nachtleuchtender Wolken in der südlichen Hemisphäre aufzeigen. Diese Wolken bilden sich in der Mesosphäre in etwa 80 Kilometern Höhe aus feinen Bruchstücken desintegrierter Meteore und Eiskristallen, die im Schein der Sonne zu strahlen beginnen.
Das AIM untersucht seit 2007 nachtleuchtende Wolken, um mehr über die Mesosphäre und ihre Auswirkungen auf Wetter, Klima und andere Teile der Atmosphäre herauszufinden. Hauptsächlich im Sommer, wenn die Luftschicht mit Wasserdampf aus geringeren Höhen gesättigt ist, beginnt bei der NASA die Auswertung der Daten aus dem mit einer Durchschnittstemperatur von -134ºC kältesten Ort der Erde.
In diesem Jahr begann die Saison nachtleuchtender Eiswolken bereits am 17. November – dem frühesten Termin seit Beginn der Aufzeichnungen. Wissenschaftler sehen darin einen Zusammenhang zu einem früheren saisonalen Wechsel bei niedrigeren Temperaturen. Der jährliche Wechsel von Winter zu Sommer in der unteren Atmosphäre ist eine komplexe Serie von Reaktionen im gesamten System, die den Wechsel zwischen dem 17. November und dem 16. Dezember schwanken lassen.
In den vergangenen Jahren zeigte sich bereits, dass sich Änderungen in dieser Region unmittelbar auf andere, zum Teil weit entfernte Bereiche der Atmosphäre auswirken. Diese Beziehungen nennen Forscher Atmosphärische Telekommunikation. Mit fortschreitender technischer Entwicklung ist das AIM mittlerweile sogar in der Lage, atmosphärische Gravitationswellen wahrzunehmen, die eine entscheidende Rolle in der Telekommunikation spielen könnten.

Quelle: NASA (04.12.2016)
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Pia Gaupels



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