Zwei neue chinesische Dinosaurier entdeckt

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Ein internationales Forscherteam mit Wissenschaftlern der University of Witwatersrand gab nun die Entdeckung von zwei neuen chinesischen Dinosauriern bekannt: Bannykus und Xiyunykus. Professor Jonah Choiniere vom Institut für Evolutionäre Studien an der Universität Wits war ein führendes Mitglied des Teams und ist Co-Autor der Studie.

Die Dinosaurier gehören zu den Alvarezsauridae, einer rätselhaften Gruppe von Theropoden (Fleischfressenden) Dinosauriern, die viele Ähnlichkeiten mit rezenten Vögeln haben. Sie zeigen verwandte Anpassungen: Sie lebten in Kolonien und ernährten sich von Insekten.

Alvarezsauridae sind seltsame Tiere”, sagte Choinière, “mit ihren kräftigen, krallenartigen Händen und den schwachen Kiefern scheinen sie das Analogon zu den heutigen Erdferkeln und Ameisenbären zu sein.”

Aber Alvarezsauridae fraßen ursprünglich keine Insekten. Die ersten Mitglieder der Gruppe hatten typisch Zähne eines Fleischfressers und Krallen, die nützlich waren, um kleine Beutetiere zu fangen. Nur Mitglieder, die sich später weiterentwickelten, reduzierten ihre Zähne und entwickelten eine Hand mit einer riesigen, einzigen Klaue, die vielleicht faulende Stämme und Ameisenhaufen aufreißen konnte.

“Die jetzt entdeckten Fossilien hatten lange Arme und zeigen, dass Alvarezsauridae erst später in ihrer Evolutionsgeschichte kurze Arme und kleinere Körpergrößen entwickelten. Das ist ganz anders, als beim klassischen Beispiel der Tyrannosaurier, die kurze Arme aber eine riesige Körpergröße besaßen”, sagte Co-Autor Professor Roger Benson von der Universität Oxford.

Die Entdeckung der beiden Saurier Bannykus und Xiyunykus ist wichtig, weil sie evolutionäre Übergangsschritte bei der Anpassung von Alvarezsauridae an neue Ernährungsweisen zeigen.

“Der Fossilienbestand ist die beste Quelle für Informationen darüber, wie sich anatomische Merkmale entwickeln”, sagte James Clark, Co-Autor und Honorarprofessor an der Wits University. “Neben anderen klassischen Beispielen der Evolution – wie z.B. die “Pferdeserie” – zeigen uns auch diese Dinosaurier, wie eine Abstammungslinie im Laufe der Zeit einen großen ökologischen Wandel vollziehen kann. “

Die Exemplare wurden während einer internationalen Feldforschung in China entdeckt. Xiyunykus wurde 2005 in Xinjiang im Nordwesten Chinas entdeckt. Bannykus wurde ein paar Jahre später, 2009, in der Inneren Mongolei im Norden Chinas entdeckt. Beide Forschungsreisen wurden gemeinsam von den Professoren Xu Xing (Institut für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie, Peking) und James Clark (George Washington Universität, Washington DC) durchgeführt.

“Unsere internationalen Außendienstteams waren im Laufe der Jahre enorm produktiv”, sagte Xing. “Diese Forschung zeigt nur einige unserer unglaublichen Entdeckungen.”

“Das gemeinsame Forschungsprogramm hat in vielerlei Hinsicht geholfen”, sagte Choinière. “China und Südafrika haben in der Paläontologie viele Überschneidungen, und es war ein Privileg, in dieser Umgebung zu arbeiten.”


Veröffentlichung: Xing Xu, Jonah Choiniere, Qingwei Tan, Roger B.J. Benson, James Clark, Corwin Sullivan, Qi Zhao, Fenglu Han, Qingyu Ma, Yiming He, Shuo Wang, Hai Xing, Lin Tan. Two Early Cretaceous Fossils Document Transitional Stages in Alvarezsaurian Dinosaur Evolution. Current Biology, 2018; DOI: 10.1016/j.cub.2018.07.057

Quelle: off. Pm der University of Witwatersrand 

Titelbildunterschrift: Von links nach rechts: Haplocheirus, Xiyunykus, Bannykus und Shuvuuia. Beachten Sie die Verlängerung der Kiefer, Reduzierung der Zähne und Veränderungen in der Kralle und Arm. (Ill.: Viktor Radermacher)

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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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