In einem Artikel der in der Fachzeitschrift Earth and Planetary Science Letters veröffentlicht wurde, berichten die Wissenschaftler, dass eine während der Mondmission Apollo 14 aus dem Jahr 1971 gesammelte Probe Spuren von Mineralien mit einer für die Erde typischen chemischen Zusammensetzung enthielt. Für den Mond sei diese sehr ungewöhnlich. Die Probe wurde von der NASA an die Curtin University verliehen, wo sie in Zusammenarbeit mit Forschern des Swedish Museum of Natural History, der Australian National University und des Lunar and Planetary Institute in Houston untersucht wurde.
Der Forschungsautor Professor Alexander Nemchin von der Curtin’s School of Earth and Planetary Sciences betonte, dass die 1,8-Gramm-Probe eine Mineralogie aufweist, die der eines Granits ähnlich ist. Dieser Granit ist auf dem Mond extrem selten, auf der Erde aber häufig.

„Die Probe enthält auch Quarz, was auf dem Mond ein noch ungewöhnlicherer Fund ist“, sagte Professor Nemchin.
„Durch die Bestimmung des Zirkonalters in der Probe konnten wir das Alter des Muttergesteins auf etwa vier Milliarden Jahre genau bestimmen, so dass es den ältesten Gesteinen der Erde ähnelt.
„Darüber hinaus unterscheidet sich die Chemie des Zirkons in dieser Probe sehr von der jedes anderen jemals in Mondproben analysierten Zirkons und ähnelt bemerkenswert derjenigen der auf der Erde gefundenen Zirkone.“
Professor Nemchin sagte, dass die Chemie der Zirkon-Mondprobe darauf hinwies, dass sie sich bei niedriger Temperatur und wahrscheinlich in Gegenwart von Wasser und unter oxidierenden Bedingungen bildete, wodurch sie charakteristisch für die Erde und sehr ungewöhnlich für den Mond sei.
„Es ist möglich, dass einige dieser ungewöhnlichen Bedingungen sehr lokal und sehr kurzfristig auf dem Mond aufgetreten sind und die Probe ist eine Folge dieser kurzen Abweichung von der Normalität“, erklärte Professor Nemchin.

„Eine einfachere Erklärung ist jedoch, dass dieses Stück auf der Erde geformt und als Meteorit auf die Mondoberfläche gelangte, als ein Asteroid, der vor etwa vier Milliarden Jahren die Erde traf und Material in den Weltraum und zum Mond schleuderte. „Weitere Auswirkungen auf den Mond zu einem späteren Zeitpunkt hätten die Erdgesteine mit Mondgesteinen vermischt, auch am zukünftigen Landeplatz Apollo 14, wo sie von Astronauten gesammelt und nach Hause gebracht wurden.“
Veröffentlichung: J.J. Bellucci et al. Terrestrial-like zircon in a clast from an Apollo 14 breccia, Earth and Planetary Science Letters (2019). DOI: 10.1016/j.epsl.2019.01.010
Quelle: off. Pm der Curtin University
Titelbildunterschrift: Fragment von Mondgestein. (Bild: Lunar and Planetary Institute in Houston)

Pia Gaupels



Neueste Artikel von Pia Gaupels (alle ansehen)
- Urzeitliche Seekuh von mehreren Raubtieren angegriffen - 30. August 2024
- Wie eine Salzkrise die Biodiversität im Mittelmeer radikal veränderte - 30. August 2024
- Zweite Menschenaffenart in der Hammerschmiede entdeckt - 9. Juni 2024