Dinosaurier mit einem stacheligen Rückgrat in Patagonien gefunden

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Ein pflanzenfressender Dinosaurier, der Raubtiere wahrscheinlich mit einer Reihe von Stacheln auf dem Rücken abwehrte und vor 140 Millionen Jahren lebte, wurde im argentinischen Patagonien gefunden. Die Entdeckung der neuen Art der Dicraeosauridae – Bajadasaurus pronuspinax – wurde nun in einem Forschungsbericht im Fachmagazin “Scientific Reports” vorgestellt. Benannt ist er nach dem Fundort Bajada Colorada in der Provinz Neuquén. Eine Nachbildung seines stacheligen Halses wurde im Cultural Science Center in Buenos Aires ausgestellt.

Pablo Gallina. Wissenschaftlicher Mitarbeiter von CONICET, zusammen mit den Rekonstruktionen. (Foto: mit freundlicher Genehmigung der Secretaría de Ciencia.)

“Wir glauben, dass die langen und scharfen Stacheln – sie sind sehr lang und dünn – am Hals und am Rücken von Bajadasaurus und Amargasaurus cazaui (einem weiteren Dicraeosauridae) entstanden, um mögliche Raubtiere abzuschrecken”, sagte Pablo Gallina, stellvertretender Forscher beim Staatlichen Rat für wissenschaftliche und technische Untersuchungen (CONICET) und der Maimonides University.

“Wir denken, dass sie, wenn sie nur nackte Knochenstrukturen gewesen wären oder nur mit Haut bedeckt wären, leicht mit einem Schlag zerbrochen oder gebrochen sein könnten, wenn sie von anderen Tieren angegriffen worden wären”, fügte er hinzu. “Diese Stacheln müssen von einer Keratinscheide bedeckt gewesen sein, ähnlich wie bei manchen Hörnern von Säugetieren.” Bajadasaurus war ein Vierbeiner und Teil der weiteren Sauropodenfamilie, die von der späten Trias (vor rund 230 Millionen Jahren) bis zum Ende der späten Kreide (vor 70 Millionen Jahren) lebte.

Amargasaurus cazaui lebte etwa 15 Millionen Jahre nach Bajadasaurus auf dem südamerikanischen Kontinent und beide Arten wurden in der Provinz Neuquen etwa 1.800 Kilometer südlich von Buenos Aires gefunden. Es ist die gleiche Zone in der Giganotosaurus carolinii – der als der größte fleischfressende Dinosaurier aller Zeiten gilt – 1993 entdeckt wurde.

Kontur des Kopfes und Halses von Bajadasaurus pronuspinax mit Knochen in Weiß. (Abbildung: Jorge A. González.)

Er lebte in der späten Kreidezeit und hätte sich von Bajadasaurus ernähren können. CONICET sagte in einer Pressemitteilung, dass die Stacheln dazu benutzt worden sein könnten, um die Temperatur des Dinosauriers zu regulieren oder ihn sogar sexuell attraktiver für einen potentiellen Partner zu machen.

Es ist wahrscheinlich, dass Bajadasaurus einen fleischigen Buckel zwischen den Stacheln gehabt haben könnte, der eine ähnliche Rolle wie die eines Kamels erfüllte. Der Schädel des Bajadasaurus ist das am besten erhaltene Beispiel eines Dicraeosauridae, der je gefunden wurde.

“Studien deuten darauf hin, dass dieses Tier einen Großteil seiner Zeit damit verbrachte, sich von am Boden wachsende Pflanzen zu ernähren, während seine Augen, die nahe an der Oberseite seines Schädels lagen, es ihm erlaubten, ein Auge auf das Geschehen um ihn herum zu haben”, sagte CONICET.


Veröffentlichung: Pablo A. Gallina et al. A new long-spined dinosaur from Patagonia sheds light on sauropod defense system, Scientific Reports (2019). DOI: 10.1038/s41598-018-37943-3

Quelle: off. Pm des CONICET

Titelbildunterschrift: Eine Gruppe von Bajadasauriern am Ufer eines Wasserlaufs. (Abbildung: Jorge A. González.)


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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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