Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Dem Klima der Vergangenheit in Ostafrika auf der Spur

Die Temperaturen in Ostafrika haben maßgeblichen Einfluss auf den globalen Klimakreislauf. Sie bestimmen den Wärme- und Feuchtigkeitstransport in die nördliche und südliche Erdhalbkugel und steuern damit auch das Klima in Europa. Wie genau sich in der Vergangenheit die Temperaturen in Ostafrika entwickelt haben, ist Gegenstand einer internationalen Studie unter Federführung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen ist. Dem Forscherteam um Dr. Thorsten Bauersachs ist es erstmalig gelungen, einen organischen Temperatur-Indikator, einen so genannten Proxy, zu entwickeln, mit dem sich die Klimageschichte des tropischen Ostafrikas anhand von Sedimentablagerungen des Tanganyikasees über die vergangenen 40.000 Jahre rekonstruieren ließ. Mit Hilfe dieses neuen Proxys (HDI26) konnte das Team einen Temperaturanstieg von rund 4° C in den vergangenen 18.000 Jahren nachweisen, davon allein etwa 1° C in den letzten 250 Jahren.

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Kristallwachstum in Pegmatiten

Die Kristallgröße in einem magmatischen Gestein steht üblicherweise im Zusammenhang mit der Abkühlrate des magmatischen Systems. Lava, die eruptiert und abkühlt hinterlässt geringe Korngrößen (nm bis µm) in dem neue entstandenen Gestein. In Gesteinen die langsamer abkühlen, beispielsweise Magma, die intrudiert, sind die Mineralkörner gröber (bis zu cm). Das klingt…

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Neuer Indikator für den Sauerstoffgehalt in frühzeitlichen Ozeanen entwickelt

Sauerstoff ist essenziell für die Entwicklung von höherem Leben. Er war in den Ozeanen der frühesten Erdgeschichte jedoch kaum vorhanden. Erst die Evolution Photosynthese betreibender Bakterien ermöglichte einen signifikanten Anstieg in der Sauerstoffkonzentration der Ozeane. Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung von Wissenschaftlern des Instituts für Geologie und Mineralogie der Universität zu Köln hat nun den Grundstein gelegt, um mithilfe der Wolframisotopie die zeitliche Entwicklung der Sauerstoffkonzentration in frühzeitlichen Ozeanen präziser bestimmen zu können. Das erlaubt möglicherweise genauere Erkenntnisse über die Evolution des Lebens.

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Inside Out – Sensationeller Weichkörperfund eines Ammoniten aus Süddeutschland

Fossile Weichteilerhaltung ist selten. Umso überraschend ist der Fund eines Perisphincten Ammoniten aus Wintershof bei Eichstätt, der eine außergewöhnliche gute Erhaltung seiner Weichteile zeigte. Dieser Sensationsfund wurde im SWISS JOURNAL OF PALEONTOLOGY veröffentlicht. Einleitung Unzählige Publikationen wurden bereits über Ammoniten und deren Erhaltungsgrad veröffentlicht. Meist handelt es sich hierbei um…

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Das Rote Meer: Kein Baby-Ozean mehr – Verborgene Strukturen offenbaren 13 Millionen Jahre Meeresbodenspreizung

Das Rote Meer ist nicht nur einer der wichtigsten Verkehrswege des modernen Welthandels. Es ist auch ein faszinierendes und in vielen Teilen bis heute rätselhaftes Untersuchungsbiet für die Geowissenschaften. Zu den umstrittenen Fragen gehören die nach seinem Alter und die, ob es ein Sonderfall der Ozeanentstehung darstellt oder sich ähnlich entwickelt wie andere, größere Ozeanbecken. Forscher*innen aus Kiel, Saudi-Arabien und Island veröffentlichen jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Nature Communications ein neues tektonisches Modell des Roten Meers. Es legt den Schluss nahe, dass es nicht nur ein typischer, sondern auch schon ein sehr weit entwickelter Ozean ist.

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Neue Einblicke in das Innenleben von Magmakammern

Magmakammern sind große Gebilde aus geschmolzenem Gestein, die sich mehrere Kilometer unter der Erdoberfläche befinden. Sie sind aufgrund ihrer großen Entfernung zur Erdoberfläche schwer in Echtzeit zu untersuchen. Geologen untersuchen die Eruptivgesteine, die sich bilden, wenn diese Magmakammern abkühlen und schließlich durch die Kräfte der Erosion an der Erdoberfläche freigelegt werden. So können sie die Prozesse verstehen, die vor Millionen von Jahren in den Magmakammern stattfanden.

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Kommt ein Adlerhai geflogen

Haie und Rochen sind die beiden bedeutendsten Gruppen der heutigen Knorpelfische und, sollte man meinen, klar voneinander zu unterscheiden. Nun jedoch stießen Forscher auf einen Hai, der die flügelartigen Flossen der Mantarochen konvergent entwickelte; den Adlerhai Aquilolamna milarcae. Haie existieren seit über 400 Millionen Jahren und haben in ihrer langen…

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Wie kommen erdnahe Elektronen auf beinahe Lichtgeschwindigkeit?

Elektronen können in den Van-Allen-Strahlungsgürteln um unseren Planeten ultra-relativistische Energien erreichen und damit nahezu Lichtgeschwindigkeit. Hayley Allison, Yuri Shprits und Kolleg*innen vom Deutschen GeoForschungsZentrum haben herausgefunden, unter welchen Voraussetzungen es zu solch starken Beschleunigungen kommt. Bereits 2020 hatten sie nachgewiesen, dass Plasmawellen, die bei Sonnenstürmen auftreten, eine entscheidende Rolle spielen. Allerdings war bislang offen, warum derart hohe Elektronenenergien nicht bei allen Sonnenstürmen erreicht werden. Im Fachmagazin Science Advances zeigen die Forschenden nun, dass hierfür die Dichte des Hintergrundplasmas extrem gering sein muss.

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Voraussetzungen für Leben schon vor 3,5 Milliarden Jahren

Mikrobielles Leben hatte auf unserem Planeten bereits vor 3,5 Milliarden Jahren die nötigen Rahmenbedingungen, um zu existieren. Zu dieser Erkenntnis kam ein Forschungsteam nach Untersuchungen mikroskopisch kleiner Flüssigkeitseinschlüsse in Bariumsulfat (Baryt) aus der Dresser Mine in Marble Bar, Australien. In ihrer Publikation „Ingredients for microbial life preserved in 3.5-billion-year-old fluid inclusions” legen die Forscher dar, dass es bereits zu diesem Zeitpunkt organische Kohlenstoffverbindungen gegeben hat, die als Nährstoffe für mikrobielles Leben dienen konnten.

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