Phosphor ist eines der Elemente, die für den Aufbau von Organismen und deren Stoffwechsel entscheidend sind. Sein Kreislauf in den verschiedenen Lebensräumen ist auch einer der am besten verstandenen. Den tschechischen Paläontologen Peter Kraft und Michal Mergl ist jedoch aufgefallen, dass es auf der Landkarte unseres Verständnisses eines so grundlegenden Prozesses noch einige weiße Flecken geben könnte. Ihre Publikation, die einen neuen Blick auf die Veränderungen des Phosphorkreislaufs im Laufe der geologischen Zeit wirft, wurde kürzlich in Trends in Ecology & Evolution veröffentlicht.
Ein fingergroßes, 308 Millionen jahre altes Fossil, das in den Vereinigten Staaten zutage gefördert wurde, gibt spannende Hinweise auf die Lebensgewohnheiten winziger dinosaurierähnlicher Kreaturen. Forscher vermuten, dass sie die Vorläufer der heutigen Reptilien sein könnten. Bei der neuen Art handelt es sich um einen Mikrosaurier - kleine, echsenähnliche Tiere, die die Erde durchstreiften, lange bevor richtige Dinosaurier erschienen. Der Fund werfe ein wichtiges Licht auf die Evolution verschiedener Tiergruppen, darunter Amphibien und Reptilien, schreiben die Wissenschaftler in der Zeitschrift Royal Society Open Science.
Gemeinsam mit einem internationalen Team ist Adrienne Jochum vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum und dem Naturhistorischen Museum in Bern ein außergewöhnlicher Fund gelungen: Die Forschenden fanden eine fossile weibliche Landschnecke, die gemeinsam mit ihren fünf Jungtieren in einem 99 Millionen Jahre alten Bernstein eingeschlossen wurde. Es handelt sich bei der Schnecke nicht nur um eine bislang unbekannte Art, sondern auch um den ältesten Nachweis einer Lebendgeburt in dieser Tierklasse.
Mikrobielles Leben hatte auf unserem Planeten bereits vor 3,5 Milliarden Jahren die nötigen Rahmenbedingungen, um zu existieren. Zu dieser Erkenntnis kam ein Forschungsteam nach Untersuchungen mikroskopisch kleiner Flüssigkeitseinschlüsse in Bariumsulfat (Baryt) aus der Dresser Mine in Marble Bar, Australien. In ihrer Publikation „Ingredients for microbial life preserved in 3.5-billion-year-old fluid inclusions” legen die Forscher dar, dass es bereits zu diesem Zeitpunkt organische Kohlenstoffverbindungen gegeben hat, die als Nährstoffe für mikrobielles Leben dienen konnten.
Wer ein Fossil in Händen hält, empfindet meist Respekt. Schließlich ist das Zeugnis vergangener Lebewelten viele Millionen Jahre alt. Häufig lässt sich auf den ersten Blick einordnen, ob es sich um eine Pflanze, eine Muschel oder gar einen Dinosaurier handelt. Doch was wie ein Knochen aussieht, ist meist gar keiner. Nur winzige Reste des verblichenen Lebewesens sind darin enthalten. Die Form ist erhalten, doch die Substanz durch Mineralien ersetzt, daher der Begriff “Versteinerung”. Wie das genau funktioniert, berichtet eine Forschungsgruppe der Universität Bonn im nun erschienenen Buch “Fossilization”.
Ein internationales Team von Wissenschafter um Fridgeir Grímsson von der Universität Wien hat eine bisher unbekannte fossile Fliegenart in alten Seesedimenten der Grube Messel, einem UNESCO-Weltkulturerbe in Deutschland, gefunden. Im Magen des fossilen Insekts wiesen die Forscher Pollen von verschiedenen Pflanzen nach, die seltene Einblicke in das Fressverhalten, die damalige Ökologie und die Rolle der Fliege als Bestäuberin ermöglichen.
Astronomen des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA) und der Universität Jena haben neue Erkenntnisse zu Eigenschaften eisbedeckter kosmischer Staubkörner gewonnen – winziger kosmischer "Chemielabors". Solche Staubkörner, so das Ergebnis, haben keine einfachen, regelmäßigen Formen, dick mit Eis bedeckt, sondern bilden lockere Verästelungen mit überraschend großer Oberfläche und vergleichsweise dünnen Eisschichten. Das hat Konsequenzen für die Art und Weise, wie in den Tiefen des Alls komplexe organische Reaktionen ablaufen – und damit auch für die Entstehung von präbiotischen Molekülen, wie sie für den Ursprung des Lebens auf der Erde eine wichtige Rolle gespielt haben könnten.
Wie ein Schnappschuss konserviert Bernstein vergangene Welten. Ein internationales Team um Paläontologen der Universität Bonn hat nun vier neue Käferarten im versteinerten Baumharz aus Myanmar beschrieben, die zur Familie der Kateretidae gehören. Sie kommen auch heute noch mit wenigen Arten vor. Neben den etwa 99 Millionen Jahre alten Insekten sind auch Pollen im Bernstein eingeschlossen. Offenbar halfen die Käfer damals beim Siegeszug der Blütenpflanzen, weil sie zu deren Verbreitung beitrugen. Die Käfer profitierten umgekehrt von der neuen Nahrungsquelle.
Die Erde drehte sich am Ende der Zeit der Dinosaurier schneller als heute. Laut einer neuen Studie über fossile Muschelschalen aus der späten Kreidezeit drehte sich die Erde 372 Mal pro Jahr, verglichen mit den heutigen 365 Mal. Das bedeutet, dass ein Tag nur 23,5 Stunden dauerte, wie die neue Studie in der Zeitschrift Paleoceanography and Paleoclimatology der AGU zeigt.
Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der North Carolina State University haben Beweise für konservierte Fragmente von Proteinen und scheinbaren Chromosomen innerhalb isolierter zellähnlicher Mikrostrukturen im Knorpel eines Entenschnabel-Saurierbabys gefunden. Die Ergebnisse unterstützen die Idee, dass diese ursprünglichen Moleküle für Dutzende von Millionen von Jahren persistieren können.