Bei Schelfeis, wie es in der Antarktis vorkommt, handelt es sich um riesige schwimmende Eisplatten, die sich über Tausende Quadratkilometer erstrecken können. An ihrem Rand brechen Stücke ab, die als Eisberge auf dem Meer schwimmen. Um diese Abbrüche, das sogenannte Kalben, besser vorherzusagen, hat Julia Christmann von der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern in Kooperation mit dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), mathematische Modelle entwickelt. Mit ihnen soll sich anhand physikalischer Faktoren vorhersagen lassen, an welchen Stellen und wann das Eis brechen kann. Dies ist etwa für Forschungsstationen auf dem Schelfeis wichtig.
Nur drei Tage hat der eigentliche Prozess des Kalbens letztlich gedauert, am Dienstag den 11. Juli 2017 wurde die fast 6000 Quadratkilometer große Eisfläche noch auf einer Länge von fünf Kilometern gehalten, seit dem heutigen Mittwoch, 12. Juli 2017, treibt der Gigant nun im Meer.