Vor rund 5,5 Millionen Jahren erlebte das Mittelmeer nach der Abtrennung vom Atlantik eine ökologische Krise. Eine internationale Studie unter der Leitung von Konstantina Agiadi von der Universität Wien konnte nun erstmals beziffern, wie tiefgreifend und langandauernd der daraus folgende Biodiversitätsverlust war: Nur 11 Prozent der damals ausschließlich im Mittelmeer heimischen Arten überlebten die Krise und bis zur Erholung der Artenvielfalt dauerte es mehr als 1,7 Millionen Jahre. Die Studie wurde aktuell im renommierten Fachmagazin Science veröffentlicht.
WeiterlesenKategorie: Mikropaläontologie
560 Millionen alte Ventilatoren: Ediacara-Fauna sorgte für Sauerstoff in den Weltmeeren
Anhand von Computersimulationen haben Senckenberg-Forscher mit einem internationalen Team unter der Leitung von Dr. Susana Gutarra vom Natural History Museum in London Fossilien der über 560 Millionen Jahre alten Ediacara-Fauna untersucht. Sie zeigen in ihrer im Fachjournal „Current Biology“ erschienenen Studie, dass die marinen Organismen in der Lage waren für eine Durchmischung der Wassersäule und damit für eine verbesserte Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr zu sorgen. Auf diese Weise bereitete die Ediacara-Fauna die Bedingungen für die Vielfalt des Lebens in den Ozeanen und auf der Erde vor – lange vor der „kambrischen Explosion“.
WeiterlesenRaupe Nimmersatt: 60 Millionen Jahre alte Fraßspuren
Forschende des Hessischen Landesmuseums Darmstadt und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums Frankfurt haben entschlüsselt, welche Faktoren die enorme Vielfalt von pflanzenfressenden Insekten bestimmen. In ihrer heute im Fachjournal „PNAS“ erschienen Studie zeigen sie, dass sich die Diversität der herbivoren Insekten in den letzten 60 Millionen Jahren hauptsächlich durch die gemeinsame Nutzung von Nahrungspflanzen entwickelte. Hierfür analysierte das Forschungsteam die Fraßspuren von Gliedertieren an mehr als 45.000 fossilen Blättern.
WeiterlesenGenomanalyse eines 46.000 Jahre alten Fadenwurms aus sibirischem Permafrost enthüllt eine neue Spezies
Ein internationales Forschungsteam zeigt, dass eine neu entdeckte Fadenwurmart aus dem Pleistozän einen ähnlichen molekularen Baukasten zum Überleben hat wie der Fadenwurm Caenorhabditis elegans. Einige Organismen wie Bärtierchen (Tardigrada), Rädertierchen (Rotifera) und Fadenwürmer können extreme Umweltbedingungen überleben, indem sie sich in einen Ruhezustand versetzen, der als „Kryptobiose“ bezeichnet wird.
WeiterlesenÄlteste in ihrer Form erhaltene Mikroorganismen gefunden
Forscher der TU Berlin, der Akademie der Wissenschaften der Ukraine, des Museums für Naturkunde Berlin sowie des Naturhistorischen Museums in Luxemburg haben auf Mineralien aus der Volyn-Quarzmine in der Nähe der Stadt Shitomyr (Ukraine) die bis jetzt ältesten, dreidimensional erhaltenen Mikrofossilien auf der Erde gefunden. Ihre ursprüngliche Form wurde dabei durch eine mikrometerdünne Schicht aus Aluminium-Silikat erhalten, die sich nur aufgrund einer besonderen geologischen Situation bilden konnte. Die meisten der bisherigen Nachweise von urzeitlichen Mikroorganismen basierten auf indirekten Methoden wie charakteristischen Abdrücken im Gestein oder dem Nachweis von biologischen Abbauprodukten.
WeiterlesenÜberreste einer ausgestorbenen Welt von Lebewesen entdeckt
Neu entdeckte Überreste von Biomarkern, Protosteroide, deuten auf eine ganze Reihe bisher unbekannter Organismen hin, die vor etwa einer Milliarde
WeiterlesenInselzwerge und ihre Innenohren: Dinosaurier aus Niedersachsen war vermutlich Nestflüchter
Wie sein weltberühmter Verwandter Brachiosaurus war Europasaurus holgeri ein langhalsiger, pflanzenfressender Dinosaurier auf vier Beinen. Beide gehören zur Gruppe der Sauropoden und lebten in der Jurazeit. Doch anders als sein riesiger, ungefähr 15 m hoher Verwandter (heutige Giraffen werden etwa 5 m hoch) aus Nordamerika, gilt Europasaurus aus Niedersachsen mit einer Kopfhöhe von nur etwa 3 m als erster fossiler Dinosaurier, bei dem wissenschaftlich das evolutionsbiologische Phänomen der Inselverzwergung nachgewiesen wurde. Die Spezies lebte vor 154 Millionen Jahren auf einer Insel im heutigen Norddeutschland und ist bisher nur aus einer einzigen Fundstelle bekannt.
WeiterlesenEdiacara: Ernährungsstrategien der ältesten bekannten Tiergemeinschaften
Die ältesten Tiere tauchen in Fossilien vor etwa 570-550 Millionen Jahren in den Ediacara Biota Gemeinschaften auf. Diese Organismen können uns helfen zu verstehen, wie die heutigen Tiere und letztendlich Menschen entstanden sind. Wissenschaftler haben diese seltsamen Lebewesen nun anhand von Biomarkern genauer untersucht.
WeiterlesenHaarige Schnecke in 99 Millionen Jahre altem Bernstein entdeckt
Internationale Forscher, unter ihnen Senckenbergerin Dr. Adrienne Jochum, haben eine neue Landschnecken-Art in einem etwa 99 Millionen Jahre alten Bernstein entdeckt. Das Gehäuse der Schnecke weist kurze, borstige Haare auf, die an dessen Rand angeordnet sind. In ihrer im Fachjournal „Cretaceous Research“ erschienenen Studie schlussfolgert das Team rund um Erstautor Dr. Jean-Michel Bichain vom Museum für Naturgeschichte und Ethnographie im französischen Colmar, dass die Behaarung den Weichtieren möglicherweise einen Selektionsvorteil bei ihrer Evolution bot.
Weiterlesen230 Millionen Jahre altes Fossil wirft Licht auf die Ursprünge der Flugsaurier
Eine neue Studie über ein winziges fossiles Reptil aus der Trias, das vor über 100 Jahren im Nordosten Schottlands entdeckt wurde, hat ergeben, dass es ein naher Verwandter der Arten ist, die später zu den Flugsauriern wurden – jenen berühmten fliegenden Reptilien aus dem Zeitalter der Dinosaurier.
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