Die Schreibkreide-Auster, Pycnodonte (Phygraea) vesiculare, wurde von der Paläontologischen Gesellschaft in Sagard auf der Insel Rügen zum Fossil des Jahres 2017 gekürt. Die im Volksmund aufgrund ihrer Schalendicke von 5cm und einer Aufwölbung von einem Dezimeter auch „Dickmuschel“ genannte Muschel gehört an der Rügener Kreideküste zu den häufigsten Fossilien, darum wurde sie von der Paläontologischen Gesellschaft ausgewählt.
Video zum Fossil des Jahres 2017
Die Schreibkreide-Auster lebte vor ca. 100 bis 66 Millionen Jahren vor unserer Zeit in der Oberkreide auf Weichböden des Schreibkreidemeeres. Weit verbreitet sind Funde des Fossils vor allem in Europa, doch auch in West- und Nordafrika, Südindien und Neukaledonien (Pazifik) kann sie gefunden werden.
Seit 2008 wählt die Paläontologische Gesellschaft, die 1912 in Greifswald gegründet wurde, jährlich ein Fossil des Jahres.
Mit diesem Titel soll Neugier und das Interesse an dieser Wissenschaft geweckt werden, die die Entwicklung des Lebens auf der Erde erforscht, so Joachim Reitner, Präsident der Paläontologischen Gesellschaft.
Im Kreidemuseum Gummanz auf Rügen sind besonders gut erhaltene Stücke anzusehen, daher fand die diesjährige Titelvergabe dort statt. Die dort gezeigten Kreideaustern stammen aus einem Kreidesteinbruch auf Jasmund, im vergangenen Jahr zählte das 2005 in einem ehemaligen Kreidewerk etablierte Museum über 17 000 Besucher.
Quelle: Broschüre zum Fossil des Jahres der Paläontologischen Gesellschaft
Pia Gaupels
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