Ein Geologieprofessor der University of Nevada, hat entdeckt, dass ein Satz von 28 winzigen Fußabdrücken, die ein reptilähnliches Wesen vor 310 Millionen Jahren dort hinterlassen hat, die ältesten sind, die man bislang im Grand Canyon-Nationalpark gefunden hat. Die fossile Spur führt über einen heruntergefallenen Felsblock, der jetzt entlang des Bright Angel Trail (Wanderweg) im Nationalpark liegt. Rowland präsentierte seine Ergebnisse auf der letzten Jahrestagung der Society of Vertebrate Paleontology.
“Es ist die älteste Fußabdruckspur, die jemals im Grand Canyon entdeckt wurde, und zwar in einer Gesteinsschicht von der niemand glaubte, dass dort Spuren zu finden sein würden. Sie gehören zu den frühesten reptilen Spuren der Welt”, sagte Rowland.
Rowland sagte, er könne noch nicht sagen, dass es sich um die ältesten jemals entdeckten Spuren handelt, da er sie immer noch erforscht, aber es besteht die Möglichkeit dafür.
“In Bezug auf Reptilienspuren sind sie wirklich alt”, sagte er und fügte hinzu, dass die Spuren zu einer Zeit entstanden, als sich der Superkontinent Pangaea gerade erst bildete.
Rowland wurde erstmals im Frühjahr 2016 von einem Kollegen, der mit einer Gruppe von Studenten den Weg gewandert war, auf die Spuren aufmerksam gemacht. Der Felsbrocken löste sich nach dem Zusammenbruch einer Klippe, die an diesem Weg entlanglief.
Ein Jahr später untersuchte Rowland die Fußabdrücke aus nächster Nähe.
“Mein erster Eindruck war, dass die Spuren wegen der seitlichen Bewegung sehr bizarr aussahen”, sagte Rowland. “Es schien fast so, dass zwei Tiere nebeneinanderherliefen. Aber man erwartet nicht, dass zwei eidechsenähnliche Tiere nebeneinanderherliefen. Es macht keinen Sinn.”
Als er nach Hause kam, fertigte er detaillierte Zeichnungen an und begann mit der Hypothese über den “eigenartigen, tanzenden Gang”, den die Kreatur hinterlassen hatte.

“Ein Grund, den ich vorgeschlagen habe, ist, dass das Tier bei sehr starkem Wind ging und es seitwärts weggedrückt wurde”, sagte er.
Eine andere Möglichkeit ist, dass der Abhang zu steil war und das Tier beim Abstieg über die Sanddüne seitwärts ging. Oder, sagte Rowland, das Tier kämpfte mit einer anderen Kreatur oder nahm an einem Paarungsritual teil.
“Ich weiß nicht, ob wir zwischen diesen Möglichkeiten rigoros wählen können”, sagte er.
Er plant, seine Ergebnisse im Januar zusammen mit dem Geologen Mario Caputo von der San Diego State University zu veröffentlichen. Rowland hofft auch, dass der Felsbrocken mit den Spuren zu wissenschaftlichen und interpretativen Zwecken bald im Geologiemuseum des Grand Canyon National Park platziert wird.
Rowland vermutet, dass die Spuren zu einer bislang noch unentdeckten Reptilienart gehört.
“Es könnte durchaus sein, dass – wer auch immer der Verursacher dieser Spuren war, die Knochen dieses Tieres nie durch Fossilisation aufbewahrt wurden”, sagte Rowland.
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Quelle: off. PM der University of Nevada
Titelbildunterschrift: Sind dies die Fußspuren einer bislang unentdeckten Repitlienart? (Foto: Stephen Rowland)
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Pia Gaupels



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