Studie beschreibt milliarden Jahre alte Superozeanzyklen in der Erdgeschichte

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Wissenschaftler der Curtin University glauben aufgrund neuer Forschungsergebnisse, dass sich alte Superkontinente gebildet haben und dann durch alternierende Zyklen über Hunderte von Millionen von Jahren zerfielen, in dem Superozeane geschluckt und der Erdmantel umstrukturiert wurde.

Die in der Wissenschaftszeitschrift Precambrian Research veröffentlichte Studie ergab, dass sich die Superkontinente gebildet haben und durch wechselnde Prozesse von “Introversion” und “Extroversion” aufbrachen.

Dieser Prozess führte dazu, dass der Superkontinent Rodinia durch tektonische Einflüsse auf den Kopf gestellt und der umgebende Superozean zerstörte wurde. Dies führte zur Entstehung von Pangea, dem Superkontinent, der fast alle Landmassen der Erde umfasste.

Rodinia hatte sich durch “Introversion” gebildet, bei der die inneren Ozeane, die sich während der Trennung des vorherigen Superkontinents Nuna gebildet hatten, verschwanden.

Der leitende Forscher der Studie – Professor Zheng-Xiang Li von der School of Earth and Planetary Sciences der Curtin University – berichtet, dass der Aufbau und die Auflösung von Superkontinenten in Wechselzyklen von etwa 600 Millionen Jahren stattfanden.

“In den letzten 30 Jahren haben Forscher herausgefunden, dass es Pangea-ähnliche Superkontinente mindestens zweimal vor Pangea gab, die etwa alle 600 Millionen Jahre im so genannten Superkontinentalzyklus auftreten”, sagte Professor Li.

“In jüngster Zeit identifizierten Forscher, die die geochemischen Daten der Erde und die Bildung von Mineralvorkommen studieren, sogar längerfristige Schwankungen in diesen Zyklen, aber es war nicht bekannt, warum dies so ist.”

Professor Li und sein Team von Curtin-Forschern entdeckten kürzlich, dass die Antwort auf diese Frage in der Geschichte einiger der tiefsten Ozeane der Erde zu finden ist.

“Wir haben festgestellt, dass sich Superkontinente durch zwei abwechselnde Prozesse der Extrovertierung und Introvertierung zu bilden scheinen”, sagte Professor Li.

“Interessanterweise bestimmen diese beiden sich abwechselnden Prozesse nicht nur, ob der Superozean fortbesteht, sondern auch, ob der circum-superozeanische Feuerring – wie der heutige pazifische Feuerring – überlebt.

“Wenn der Feuerring zusammen mit dem Superozean fortbesteht, dann behält die Erdmantelstruktur ein ähnliches Muster wie beim vorhergehenden Superkontinent. Wenn nicht, dann wird der Mantel komplett neu strukturiert.

“Solche wechselnden Formen der superkontinentalen Bildung, zusammen mit dem Fortbestand oder der Regeneration des Superozeans und des Feuerrings, führten zur Anwesenheit eines Erdzyklus, der doppelt so lang war wie der 600-Millionen-Jahre-Superkontinentalzyklus und beeinflussten mitunter die Entstehung einiger der heute so wertvollen Ressourcen des Planeten”.



Veröffentlichung: Z.X. Li et al. Decoding Earth’s rhythms: Modulation of supercontinent cycles by longer superocean episodes, Precambrian Research (2019). DOI: 10.1016/j.precamres.2019.01.009

Quelle: off. Pm der Curtin University

Titelbildunterschrift: Die Forschung ergab, dass sich alte Superkontinente gebildet haben und dann durch wechselnde Zyklen über Hunderte von Millionen von Jahren auseinander fielen. (Ill.: Curtin University)


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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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