Die Bedeutung des Santa Rosa Meteoriten

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Undifferenzierte Meteorite, wie beispielsweise primitive Chondrite, können Materialien aus presolaren Zeiten und Phasen des Sonnennebels enthalten. Dadurch enthalten sie Informationen über den Ursprung und die anfänglichen Bedingungen unseres Sonnensystems. Im Gegensatz dazu können differenzierte Meteoriten, wie Eisenmeteoriten, frühe Phasen von Planetenentstehung repräsentieren. 

Im Jahr 1810 wurde in der Boyacá Provinz in Kolumbien ein Meteoritenschauer beobachtet, während dem der Santa Rosa de Viterbo Meteorit auf der Erde einschlug. Dieser repräsentiert einen typischen Eisen-Nickel Meteoriten. Wissenschaftler der Universität Potsdam, der Universität Bogotá und dem GFZ Potsdam sind zu neuen strukturellen und geochemischen Erkenntnissen gelangt anhand eines Fragmentes des Santa Rosa Meteoriten. 

Die Probe enthält zum großen Teil Eisen-Nickel Phasen, die typisch für Eisenmeteoriten sind, vor allem Kamacite, Schreibersite, Taenite und Plessite. Zudem enthält sie die, ebenfalls typische, Widmanstätten Struktur sowie Neumannsche Linien. Aufgrund seiner Nickelkonzentration von 6.8 Gewichtsprozent wird er als grober Oktaedrite klassifiziert.

Interessant bei der Untersuchung waren vor allem die Spurenelemente. Gold und Germanium sind in vergleichsweise hohen Mengen (420ppm sowie 200ppm) gemessen worden.  Solch hohe Werte wurden bei früheren Studien über den Santa Rosa Meteoriten nicht ermittelt. Dies macht den Meteoriten interessant für zukünftiges Space Mining, da Gold nur in sehr geringer Konzentration auf der Erdkruste vorhanden ist.  Studien wie diese bestärken die Diskussion um die Durchführbarkeit der Erkundung von erdnahen Objekten. Weitere physikalisch-chemische Erkundungen wären beispielsweise auf der Mars Oberfläche möglich bei denen die sogenannte Laser-Induced-Plasma Spektroskopie (LIBS) angewendet werden kann. 

Veröffentlichung: The Santa Rosa de Viterbo meteorite, Colombia. New work on it’s petrological, geochemical and economical characterization, B.Bsdok, U. Altenberger, A.E. Concha-Perdomo, F.D.H. Wilke, J.G. Gil-Rodríguez. Journal of South American Earth Science 104 (2020)https://doi.org/10.1016/j.jsames.2020.102779

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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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