Am 17.5.2017 rief die Menschenrechtsorganisation FacingFinance gemeinsam mit MISEREOR deutsche Banken in einer Pressemeldung dazu auf, sich nicht mehr an Konzernen, denen Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen, Gesundheitsgefährdung vorgeworfen beziehungsweise nachgewiesen wird, zu beteiligen.
Kurz darauf forderte der Schweizer Bergbaukonzern Glencore die Löschung dieser Meldung, mit der Begründung, dass er eine Wettbewerbsverzerrung darstelle und den Konzern „pauschal und haltlos“ diskreditiere. FacingFinance musste dieser Forderung Folge leisten, da sich die Organisation keinen langwierigen und teuren Gerichtsprozess mit Glencore leisten kann. Trotzdem hält sie an ihrer Kernaussage fest: Glencore hat bei mehreren Ratingagenturen sehr negative Nachhaltigkeitsbewertungen. Der Firma werden immer wieder Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, die Minen bringen den Armen in Afrika und Südamerika mehr Nach- als Vorteile.
Glencores „Boss“ Ivan Glasenberg weist diese Vorwürfe vehement von sich. Er meint: „Uns kritisieren Leute, die noch nie vor Ort in unseren Minen in Afrika oder Südamerika waren. Was wir in Afrika tun, ist großartig“ und verweist darauf, dass afrikanische Länder von Lizenzgebühren und Steuergeldern profitieren würden, die sein Konzern zahlt. Direkt nach dem Börsengang erwirkte der Konzern allerdings, dass er zumindest in der Schweiz überhaupt keine Steuern zahlen muss.
Pia Gaupels
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