Fast vergessener “Dinosaurier”-Knochen gehörte einem bizarren Säugetier

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Im Frühjahr 2017 fand Dr. Yuri Kimura von der Abteilung für Geologie und Paläontologie des Nationalmuseums für Natur und Wissenschaft in Tsukuba einen großen Knochen in einer alten Holzkiste in der geologischen Sammlung der Universität von Tsukuba. Basierend auf den allgemeinen Eigenschaften wusste sie, dass der Oberschenkelknochen (oder Femur) zu einem ausgestorbenen Meeressäuger gehörte, einem Mitglied der Ordnung Desmostylia, von dem angenommen wurde, dass er mit nilpferdähnlichen Nashörnern oder Seekühen verwandt ist. Dr. Kimura tat sich mit Dr. Kumiko Matsui, einer der wenigen Desmostylia-Experten, und ihren Kollegen zusammen, um die wissenschaftliche Bedeutung des Fossils aufzudecken.

Wie in der Zeitschrift Royal Society Open Science offenbart, identifizierten sie den Knochen als zur Gattung Paleoparadoxia gehörend. Sie waren große, viergliedrige Meeressäuger, die vor 23-10 Millionen Jahren im Nordpazifik von Japan bis zur Westküste der USA und Mexikos lebten. Mit Hilfe einer alten Notiz und lokalem Wissen haben sie zudem herausgefunden, dass es während des Staudammbaus in der Stadt Tsuchiyu Onsen in der Nähe der Stadt Fukushima ausgegraben wurde. Das Alter des Knochens wurde auf 16 Millionen Jahre oder jünger geschätzt. Der Knochen weist gut erhaltene Muskel-Narben auf der Oberfläche auf, was ihn für zukünftige Untersuchungen der Fortbewegung der Hintergliedmaßen nützlich macht.

Veröffentlichung: Kumiko Matsui, Yuri Kimura, Mitsuhiro Nagata, Hiroaki Inose, Kazuya Ikeda, Brian Lee Beatty, Hideyuki Obayashi, Takafumi Hirata, Shigeru Otoh, Tatsuya Shinmura, Sachiko Agematsu, Katsuo Sashida. A long-forgotten ‘dinosaur’ bone from a museum cabinet, uncovered to be a Japan’s iconic extinct mammal,Paleoparadoxia(Desmostylia, Mammalia). Royal Society Open Science, 2018; 5 (7): 172441 DOI: 10.1098/rsos.172441

Quelle: off. Pm der University of Tsukuba

Titelbildunterschrift: Lebendrekonstruktion von Paleoparadoxia aus Tsuchiyu Onsen. (Ill.: Royal Society Open Science (2018). DOI: 10.1098 / rsos.172441)

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Pia Gaupels

Gründerin bei GeoHorizon
Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

Über Pia Gaupels

Pia Gaupels, *86, Bibliotheksinformationsstudium an der TH Köln von 2007-2010. Studiert seit 2014 an der Universität Münster Geowissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Planetare Geologie und Geoinformationswissenschaften. 2015 gründete Sie die Seite Geohorizon. Sie besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in der Bild- und Videobearbeitung und arbeitet seit 2018 wieder als Bibliothekarin.

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