Ein perfekt erhaltenes Schildkröten-Fossil aus Niederbayern erlaubt Rückschlüsse über den Körperbau der Tierart und ihren Lebensraum in Süddeutschland vor 150 Millionen Jahren. Die Vorder- und Hintergliedmaßen von Solnhofia parsonsi sind vergleichsweise kurz und legen nahe, dass die Schildkröte in Küstennähe lebte. Heutige Meeresschildkröten haben dagegen extrem in die Länge gezogene Flossen und leben im offenen Meer.
Forscher der TU Berlin, der Akademie der Wissenschaften der Ukraine, des Museums für Naturkunde Berlin sowie des Naturhistorischen Museums in Luxemburg haben auf Mineralien aus der Volyn-Quarzmine in der Nähe der Stadt Shitomyr (Ukraine) die bis jetzt ältesten, dreidimensional erhaltenen Mikrofossilien auf der Erde gefunden. Ihre ursprüngliche Form wurde dabei durch eine mikrometerdünne Schicht aus Aluminium-Silikat erhalten, die sich nur aufgrund einer besonderen geologischen Situation bilden konnte. Die meisten der bisherigen Nachweise von urzeitlichen Mikroorganismen basierten auf indirekten Methoden wie charakteristischen Abdrücken im Gestein oder dem Nachweis von biologischen Abbauprodukten.
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Professor Wu Zhongqing von der Fakultät für Erd- und Weltraumwissenschaften an der Universität für Wissenschaft und Technologie von China, der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, hat einen bedeutenden Fortschritt bei der Bestimmung der Materialzusammensetzung und des thermischen Zustands des unteren Erdmantels erzielt. Ihre Forschungsergebnisse mit dem Titel "Zusammensetzung und thermischer Zustand des unteren Mantels aus gemeinsamer 3D-Inversion mit seismischer Tomographie und Mineral-Elastizität" wurden in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.
Neu entdeckte Überreste von Biomarkern, Protosteroide, deuten auf eine ganze Reihe bisher unbekannter Organismen hin, die vor […]
Forscher des Museums für Naturkunde Berlin untersuchten die Entwicklung der Wirbelsäule von vierbeinigen Wirbeltieren anhand eines großen Datensatzes moderner und fossiler Wirbeltiere. Einbezogen wurden neue Daten des 300 Millionen Jahre alten Reptils Mesosaurus tenuidens. Obwohl Wirbeltiere extrem vielfältige Körperformen und Lebensweisen haben, sind die Verknöcherungsmuster der Wirbelsäule viel einheitlicher als erwartet. Die Studie ist ein weiteres großartiges Beispiel dafür, wie Daten von Fossilien und modernen Tieren zusammengeführt werden können, um die Evolution von Körperbauplänen zu verstehen.
Wie sein weltberühmter Verwandter Brachiosaurus war Europasaurus holgeri ein langhalsiger, pflanzenfressender Dinosaurier auf vier Beinen. Beide gehören zur Gruppe der Sauropoden und lebten in der Jurazeit. Doch anders als sein riesiger, ungefähr 15 m hoher Verwandter (heutige Giraffen werden etwa 5 m hoch) aus Nordamerika, gilt Europasaurus aus Niedersachsen mit einer Kopfhöhe von nur etwa 3 m als erster fossiler Dinosaurier, bei dem wissenschaftlich das evolutionsbiologische Phänomen der Inselverzwergung nachgewiesen wurde. Die Spezies lebte vor 154 Millionen Jahren auf einer Insel im heutigen Norddeutschland und ist bisher nur aus einer einzigen Fundstelle bekannt.
Die ältesten Tiere tauchen in Fossilien vor etwa 570-550 Millionen Jahren in den Ediacara Biota Gemeinschaften auf. Diese Organismen können uns helfen zu verstehen, wie die heutigen Tiere und letztendlich Menschen entstanden sind. Wissenschaftler haben diese seltsamen Lebewesen nun anhand von Biomarkern genauer untersucht.
Vor Millionen von Jahren waren die Ozeane auf der Erde wohl doch nicht heiß, wie oft angenommen, sondern eher gemäßigt bis warm. Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsteam der Universität Göttingen und des Geoforschungszentrums Potsdam. Die Wissenschaftler analysierten rund 550 Millionen Jahre alte chemische Sedimentgesteine, sogenannte Cherts, die sich aus Meerwasser und Resten von Siliciumdioxid-abscheidenden Organismen bilden. Anhand dieser „Zeitkapseln“ zeigte das Team, dass die Sauerstoff-Isotopenverhältnisse durch das Erkalten der festen Erde bestimmt werden und weniger von den Temperaturen des Meerwassers abhängen.
Vulkane setzen Gase vor allem in Form von Wasserdampf, Kohlendioxid und Schwefeldioxid frei. Die Untersuchung dieser Gase ist eine wichtige Methode, um Informationen über die vulkanischen Systeme zu gewinnen und einzigartige Einblicke in die magmatischen Prozesse zu erhalten. So kann etwa das Verhältnis von Kohlendioxid zu Schwefeldioxid Hinweise auf bevorstehende Eruptionen liefern. Um Messsysteme direkt an den Ort des Geschehens zu bringen, werden Drohnen eingesetzt, die jedoch aufgrund ihrer Größe bisher erst mit großem Aufwand zum Einsatzort transportiert werden müssen. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Thorsten Hoffmann nun in abgelegenen Regionen eine kleine, transportable Messdrohne getestet. Es handelt sich dabei um ein sehr kleines Drohnensystem, das leicht zu Fuß in schwer zugängliches Gelände transportiert werden kann und zudem nur minimale flugtechnische und administrative Vorbereitungen für den Einsatz als Beobachtungsplattform aus der Luft erfordert.
Über mehrere zehntausend Jahre hinweg sind Herden von Großsäugetieren wie Mammut und Bison durch die Landschaft im heutigen Mitteleuropa gezogen. Mit der zunehmenden Bewaldung zum Ende der letzten Eiszeit nahmen die Bestände jedoch ab und vor rund 11.000 Jahren verschwanden die großen Säugetiere vollständig aus dieser Region. Die Waldentwicklung ist damit der wichtigste Faktor, der die Anwesenheit von Großsäugern in Mitteleuropa steuert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Sirocko von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) durchgeführt wurde. Mit Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Chemie, der University of Wollongong in Australien und der Universität Göttingen wurden Ablagerungen aus zwei Eifelmaaren untersucht, die Aufschluss über die Entwicklungen der letzten 60.000 Jahre geben. Demnach waren Jäger und Großsäuger über mehrere Jahrtausende hinweg parallel anwesend.